Rede Patricia
Grußwort Runter Tisch
Ich gratuliere den Omas gegen Rechts und bringe den solidarischen Gruß des Runden Tisches Ahrensburg für Zivilcourage und Menschenrechte gegen Diskriminierung und Rechtsextremismus.
Beim Friedensgedanken dürfen wir nicht vergessen, dass die Omas gegen Rechts diesen Preis für ihr poliHsches Engagement gewonnen haben oder bekommen.
Gemeinsam mit den Omas gegen Rechts stehen wir hier auf dem Rondell, stellen uns dem Rechtsextremismus entgegen und gemeinsam engagieren wir uns für DemokraHe und Vielfalt, gegen alle Formen von Diskriminierung und alle Ideologien, die UngleichwerHgkeit von Menschen propagieren.
Zu den verschiedenen Formen von Diskriminierung und Rechtsextremismus gehören nämlich nicht nur die offensichtlichen, die völkisch-naHonalisHschen, anHsemiHschen oder rassisHschen oder gewalPäHgen Formen, sondern auch die religiös moHvierten, die intellektuellen, die schwachen, subHlen und die alltäglichen Formen von Rechtsextremismus.
Laut Verfassungsschutz ist die Ablehnung des GleichwerHgkeitsprinzips, des Gleichheitsprinzips der Menschen, ein fundamentales Element von Rechtsextremismus. Und dieses Werteverständnis des Rechtsextremismus ist fundamental entgegengesetzt zum Grundgesetz, wie eben unser Herr Bürgermeister schon herausgestellt hat. Und diese gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, die bildet das Rückgrat rechtsextremisHscher Ideologie, und aktuell wird dort in rechten Kreisen vor allem gegen Angehörige der LGBTQI+-Community agiHert. Aber die gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit bezieht sich auch auf viele andere Bereiche. Dazu gehören unter anderem Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, AnHsemiHsmus, aber auch Homophobie, Transphobie, und die Abwertung von Obdachlosen oder Menschen mit Behinderungen, auch Sexismus oder auch die Etablierten-Vorrechte, die Abwertung von Langzeitarbeitslosen oder von übergewichHgen Menschen, Altersdiskriminierung und AdulHsmus. Das geht bis hin zu subHleren Formen wie zum Beispiel ungefragtes Belehren, Beschämen oder auch Unterbrechen und Belächeln. Man denke auch zum Beispiel an den Alltagsrassismus oder an frauenfeindliches Denken und Handeln im Alltag.
Worum es bei der DemokraHe, Menschenwürde und Menschenrechten geht, ist, ob das Menschenbild nämlich auf dieser poliHschen und sozialen Gleichheit, also gleiche Rechte für alle, beruht oder ob es eine Differenzierung macht im Sinne von wertvoller und weniger wertvoll, wichHger und weniger wichHg oder gar lebenswert und nicht lebenswert.
In diesem Sinne, liebe Omas, liebe alle, bleibt wachsam und weiter so!
Grußwort Kirche, Pastorin Ursula Siek
Liebe Omas gegen Rechts
Ganz, ganz herzlichen Glückwunsch zum Aachener Friedenspreis. Morgen um 19 Uhr können wir die Preisverleihung alle im Livestream mitverfolgen.
Aber jetzt sind wir hier. Wunderbar, dass Ihr mit uns hier in Ahrensburg feiert. So können wir uns alle mitfreuen. Der Preis wird Initiativen „von unten“, also aus den Bürgerinnen und Bürgern heraus verleihen, „die der Verständigung der Menschen untereinander dienen und versuchen Feindbilder abzubauen und Vertrauen aufzubauen“. Ja, das tut ihr: Feindbilder, die von Rechtsaußen in krassen Farben gemalt werden, zu zerlegen und euch der Angst zu widersetzen, die rechtsaußen geschürt wird.
Hier in Ahrensburg gehörtet ihr zu den Initiatoren der Kundgebung „Ahrensburg steht auf! Für Demokratie, Mitmenschlichkeit, Aufrichtigkeit! Unser Kirchengemeinderat hat sich dieser Initiative angeschlossen und ab Februar mit folgenden Worten unsere Mitglieder aufgerufen an der Kundgebung Samstag 11 Uhr hier auf dem Rondeel teil zu nehmen.
„Wir stehen auf gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus, gegen faschistische Ideologien und völkisches Gedankengut, und treten ein für eine freie, offene und vielfältige Gesellschaft! Als Christenmenschen bekennen wir, dass alle Menschen gleichermaßen Gottes Geschöpfe sind und ihnen allen gleiche Würde und gleiche grundlegende Menschenrechte zukommen. Christlicher Glaube lässt deshalb für Rechtsextremismus und Rassismus, für Antisemitismus und Ausgrenzung keinen Platz. Wir sind Teil einer vielfältigen Gesellschaft und in genauso einer Gesellschaft wollen wir friedlich zusammenleben.“
Meine Kolleginnen Carola Müsse, Angelika Doege Baden-Rühlmann und Elisabeth Fischer-Waubke und der Kollege Robin Hergel waren bei den Kundgebungen mit dabei, etliche aus dem Kirchengemeinderat und Kirchenmitglieder; von denen allen soll ich herzlich grüßen und gratulieren. Der Kirchengemeinderat, die Kirchengemeinde freut sich mit Ihnen. Wir sind sehr froh, zu einem Ahrensburger Bündnis gehören zu können, das sich gegen Rechtsextremismus, Rassismus, Antisemitismus stellt und für sexuelle Selbstbestimmgung einsteht; auch gegen Frauenhass müssen wir gegenangehen. Darum ist es so wichtig, dass Sie als Frauen aufstehen, sprechen und laut werden. Vielen Dank, dass ihr eure Komfortzone, in der sich auszuruhen ihr redlich verdient hättet, verlassen habt und mutig in der Öffentlichkeit geht.
Wenn eine Pastorin eingeladen wird, zu sprechen, wird es nicht verwundern, wenn auch noch etwas Geistliches kommt; heute heißt das spirituell. Ich möchte für einen kurzen Moment einladen zum Glücklichsein und dann ein Gebet aus dem liberalen Judentum Gebet für Internationale Verständigung sprechen, das vielen aus dem Herzen sprechen mag.
Aber zunächst das Glücklich sein. In der Wochenzeitung „Die Zeit“ gab es einen Artikel überschrieben mit „Klimaglück“. Es ist das Glück, das entsteht, wenn ich angesichts der sich auftürmenden Klimakrise und des globalen Versagens von Politik und Wirtschaft, wenigstens das Schlimmste abzuwenden, etwas tun kann und es gelingt. Ich bin hier in Ahrensburg im BUND aktiv und erlebe viel Klimaglück, so zur Zeit, weil auf unsere Initiative hin noch mehr Blühwiesen entstehen werden.
Solch ein Glück gibt es doch für euch auch; man müsste es anders nennen. Vielleicht Zivilcourage-Glück oder einfacher: Mut-Glück. Heute ist ein Tag für das Glück, angesichts der weltweit sich verstärkenden rechtsgerichteten Mächte, nicht den Mut zu verlieren, sondern aktiv zu werden und etwas zu erreichen. Das wird heute gefeiert und ich möchte zu einem Moment der Stille einladen, damit ihr Omas gen rechts und wir alle in uns das Mut-Glück spüren und ganz groß werden lassen können; vielleicht auch mit einem Dank zu Gott, zu unseren Kraftquellen, zur Freundin, zum Nachbarn. Wir werden still.
Stille Gebet
Vielen Dank!
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